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Kategorietext: Product Guide mit Mehrwert

Kategorieseiten sind oft die Stiefkinder des Webshops. Sie stehen meist nicht so hoch im Kurs und brauchen zudem ein gewisses Maß an Fürsorge. Dennoch gibt es genügend Gründe, warum Sie die Kategorieseiten nicht vernachlässigen sollten. Hier erfahren Sie, wie Kategorietexte attraktiver werden – und die Stiefkinder sich in echte, wie der dänische Erziehungsberater Jesper Juul es nennt, Bonuskinder verwandeln. 

Kategorie Schmuck Gold

Kategorietexte sind Bonuskinder

Laut den Umfragen des ECC Köln messen User den Kategorietexten deutlich weniger Bedeutung zu als den Produktbeschreibungen*. Ein Grund für viele Anbieter, ganz darauf zu verzichten. Ob dies eine kluge oder weniger kluge Entscheidung ist, hängt ganz von der Struktur des Shops ab. Keine Kategorietexte braucht beispielsweise, wer ausschließlich Stammkunden hat (und damit voll und ganz zufrieden ist). Stammkunden schauen nur hin und wieder vorbei, um Neues zu entdecken. Das Sortiment kennen sie ja.

 

Auch Amazon kann getrost auf Kategorietexte verzichten. Aber wer würde den Riesen auch mit einem Ladengeschäft vergleichen, in dem man vor dem Sortimentsregal stehend das Angebot begutachtet, um dann eines (oder mehrere) der Produkte zu kaufen? Im virtuellen Marketplace suchen die User gezielt – und entscheiden fast ausschließlich über den Preis. Die Onlineplattform kassiert nur. Service und Kundenbindung überlässt sie den Händlern.

 

Praktisch alle anderen Online-Anbieter tun aber gut daran, in relevante Kategorietexte zu investieren. Sogar eine ganze Reihe von Gründen spricht für dieses Vorhaben:

 

9 gute Gründe für Kategorietexte

Grund #1: Basisinformationen zentralisieren

Für alle oder zumindest viele Produkte geltende Infos sorgen schnell für Duplicate Content. Die Angaben sollten besser nicht in jeder Produktbeschreibung wiederholt, sondern an zentraler Stelle abgehandelt werden. Mit einem Kategorietext ist es denkbar leicht, den angestrebten Unique Content zu erreichen.

Grund #2: Überblick verschaffen

Ob Outdoor-Kamine, spanische Weine oder Spiegelreflexkameras – auf der Kategorieseite erfasst der User das Angebot auf einen Blick. Ein Kategorietext ist ein Product Guide, der die Suche erleichtert … und vielleicht auch den ein oder anderen nie zuvor gehegten Wunsch weckt.

Grund #3: Weiterführende Informationen liefern

Gibt es Hintergrundwissen zur Marke? Was benötigt man alles für das Wohlbefinden eines Hamsters? Warum wird für diese Armbanduhren ausschließlich reines Titan verwendet? Ein Kategorietext kann einem Ratgebertext schon ganz nah kommen – mit dem Unterschied, dass er sich immer auf das Angebot bezieht.

Grund #4: Verweildauer erhöhen

Das Lesen eines Kategorietextes braucht natürlich seine Zeit. Je länger sich der User auf einer Seite aufhält, desto begeisterter sind die Suchmaschinen. Für sie ist die Verweildauer ein wichtiger Indikator für die Relevanz des Contents.

Grund #5: Keywords unterbringen

Schlüsselwörter sind meist der Hauptantrieb, einen Kategorietext erstellen zu lassen. Sie ziehen Besucher an und erhöhen damit den Traffic. Doch gerade die Keywords haben die Kategorietexte auch in Verruf gebracht. Kein Wunder, denn häufig verdirbt eine unnatürlich hohe Keyword-Dichte die Lesefreude. Dabei geht es ganz leicht auch ohne Keyword-Stuffing.

Grund #6: Content-Marketing betreiben

Mit relevanten Inhalten sind Kategorietexte dafür ideal. Wird jedoch am Honorar gespart, bleibt kein Spielraum für Recherche und Konzeption. Das Ergebnis: eine rasend schnell zusammengeschriebene Ansammlung von Wörtern mit oberflächlichem Content. Ihnen ist doch bekannt, wie wichtig hochwertige Inhalte für ein Unternehmen geworden sind? Mit Billig-Texten zumindest sparen Sie am falschen Ende.

Grund #7: Umsatz steigern

Es ist eine einfache Rechnung: mehr interessante Inhalte = mehr Traffic = mehr Konversion = mehr Umsatz. Wie oben bereits ausgeführt, verschaffen Kategorietexte einen Überblick und verweisen auf die Produkte. Hierzu ein Tipp: Über einen beim Produkt platzierten Button „Mehr aus dieser Kategorie“ gelangt der User wieder zum Ausgangspunkt – und kann noch mehr für sich entdecken.

Grund #8: Sich gegen Amazon & Co. auflehnen

Kräftemessen ist hier sicher ein ungeeignetes Mittel. Dann doch lieber zu einer List greifen – wie einst David gegen Goliath. Ihre Steine sollten Übersicht, Sachkenntnis und Lesevergnügen heißen, Ihre Steinschleuder Kategorietext. Mit einer klaren Abgrenzung von den Riesen im Onlinehandel haben Sie eine reelle Chance, Ihr Stück vom Kuchen zu vergrößern.

Grund #9: Ranking verbessern

Dieser bedeutende Punkt sei hier als letzter genannt, weil er aus allen anderen resultiert. Suchmaschinen haben mittlerweile gelernt, nützliche Informationen von reinen SEO-Texten zu unterscheiden. Keyword-Stuffing wird abgestraft, relevanter Content honoriert. Alle profitieren: Ihre Kunden von interessanten Inhalten – und Sie von Umsatzsteigerung und Imagegewinn.

Struktur für den idealen Kategorietext

Textinhalt

Kategorien sind so unterschiedlich wie ihre Themen. Ob Sie die Marken (Brands) aus Ihrem Angebot vorstellen möchten oder Ihr Sortiment an Gartenskulpturen, Trauringen, Multimedia-Anlagen, beschichteten Pfannen oder Bio-Kräutern. Am Anfang stehen immer die Fragen: Was haben alle Produkte, die der Kategorie zugeordnet sind, gemeinsam? Was ist interessant genug, um näher ausgeführt zu werden? Diese und ähnliche Überlegungen bestimmen den Textinhalt einer Kategorieseite.

Textaufbau

Folgender Textaufbau hat sich bewährt: Überschrift – Teaser – zwei oder drei Absätze mit jeweils einer Unter-Überschrift. Der Teaser soll die Aufmerksamkeit wecken. Der letzte Absatz kann je nach Produkttyp etwas zum Service (Beratung, Versand), Größen- und/oder Pflegetipps oder auch Links zu Ratgebern, Produkten oder passenden anderen Kategorien enthalten. Am Textende sollte immer ein Call-to-Action, eine Aufforderung zum Handeln, stehen.

Textlänge

Die „richtige“ Textlänge ist schon schwieriger festzulegen. Je nach Komplexität des Themas können 200, 400 oder 600 Wörter angemessen sein. Kürzere Texte könnten auf die Irrelevanz der Kategorie schließen lassen, längere sind noch besser in der Gattung Ratgebertexte  aufgehoben (auf der Kategorieseite könnten sie lang-weilen). Aus Gründen der Einheitlichkeit normieren einige Shops die Länge ihrer Kategorietexte. Mit dem Ergebnis, dass manch wichtiges Argument auf der Strecke bleibt bzw. der Text durch Füllwörter oder irrelevanten Content unnötig aufgebauscht wird.

Textplatzierung

Bei der Textplatzierung ist etwas Mut gefragt. Aus Sorge, die Produktdarstellungen zu stören, werden Kategorietexte meistens an den unteren Seitenrand verbannt. Das ist schade, denn damit fristen sie wirklich ein Dasein als Stiefkinder. Dagegen hilft ein einfaches Mittel: Zum Bonuskind wird ein Kategorietext am Seitenbeginn – mit zwei- oder dreizeiligem Teaser und „Mehr-lesen“-Button, der einen Ausklapptext oder eine neue Seite öffnet.

Zielgruppengerechte Formulierung

Bei TextQuartett wird jeder Kategorietext auf die vorgegebene Zielgruppe zugeschnitten. Als Beispiel hier zwei Teaser für die Zielgruppe „weiblich, 50-70 Jahre, gut situiert, jedoch nicht an Luxus interessiert“:

  • Die Schmuckmarke Julie Julsen hat für ihre Kettenanhänger ein ganz besonderes Symbol zum Motiv gewählt: den kraftspendenden Lebensbaum. Dass Kraft und feminine Ausstrahlung gut miteinander harmonieren, zeigen die bezaubernden Julie Julsen Anhänger. >> Mehr lesen
  • „Made in Germany“ – und das seit 1882. Das renommierte sächsische Haus Curt Bauer webt und veredelt hochwertige Mako-Baumwolle bereits in der vierten Generation. Das Ergebnis ist feinste Curt Bauer Bettwäsche in unterschiedlichen Designlinien – für alle Vorlieben. >> Mehr lesen

Fazit: Kunden und Suchmaschinen bewerten relevante Kategorietexte als Bonus. Richtig gemanaged, wird jeder Kategorietext zum Product Guide mit Mehrwert.


* zu sehen in den Grafiken im Blog zu den Produkttexten

Bild von anomalnaya über Pixabay

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